Blank
Sitze schon des längeren mit dem Rücken zu dem Nachwuchsautor, der eine ketterauchende Bedienung zutextet:
“Für das Verhältnis eines Autors zu einem von ihm entworfenen Ich-Erzähler gilt: Das Roman-Ich ist ein Anderer. Gelegentl-Ich ein Anderer, dessen Ähnlichkeiten mit dem Verfasser beabsichtigt sind, ebenso wie die Verschiedenheit. Der Grat zwischen dem, der man ist und dem, der man hätte sein können muß schmal sein. So schmal, daß man sich nie wieder anmaßt, andere für ihre Biografie kategorisch zu verurteilen. Wer weiß, ob einen nicht bereits die Verschiebung winziger Details der eigenen Geschichte zu einem gänzlich Anderen gemacht hätte.”
Halte das nicht mehr aus.
Am nächsten Abend rekonstruiert der Wirt, während er in Ermangelung eines Tortenhebers mit einem Spachtel ein Stück Käsekuchen auf einen Teller bugsiert, die weiteren Ereignisse:
“Ein Kerl der wie Du aussah gesellte sich dazu, und sagte, das hab ich hinter mir, ich bin bereits enticht. Dann hat der Kerl, der aussah wie Du, ihn umarmt und ihm ne Wette angeboten. Wenn der Kerl, der wie Du aussah, nicht in 6 Wochen ne Kindergeschichte als erstklassigen Horrorroman verfaßt, spendiert der Kerl, der aussah wie Du dem Pärchen nen 6-wöchigen Aufenthalt in Patagonien…”
Kann mich an nichts erinnern.
“Ach übrigens…der Kerl der so aussah wie Du hat gestern nen Riesendeckel gemacht…”