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„Die Zeit verwundet alles Heile.“ (John Lennon) Kerl lügt wie gedruckt, ein Flunkerl, ein Schmarrenkerl, von Anfang on, das ist der Rede Wert: der Wirt, das Wort. „Ich mag Dialoge nicht. Sie unterbrechen meinen inneren Monolog.“ Druckmaschinen, Setzer, Bleipressen, dunkle, strukturierte Materie in lichtlosen Kellerkatakomben von Wohngebäuden auf ehemaligen Brückentrassen, unter diesen Trassen floss einst ein Bach, schillernd, bunt und dampfend von den Abwässern einer Gerberei, die Strasse heißt heute Brückstraße, es stinkt zum Himmel, dass niemand dort einkauft, der Einzelhandel dahinvegetiert, zwischen Baustellen, deren Fertigstellung sich aus Etaterwägungen einen Zikaden-Zyklus hinzieht, bis die Druckmaschinen sich längst als Versprechen auf eine bessere Zukunft erwiesen, der strahlende blitzblank geölte Mittelpunkt eines Kleinods von Industriemuseum, die Gutenberggalaxie als Antiquariat der vergessenen Verfassungen, in dem sich gegen virtuelle Bildungsgutscheine Arbeit suchende Appdesigner in ausgestorbenen Handwerken qualifizieren, die sie andernorts ausüben zur Gaudi eines neugierigen und frierenden Publikums, welches nie zuvor ein gedrucktes Buch in den Händen hielt, trunken von elektrischem Glühweinersatz, der letzte Renner unter den elektrischen Drogensurrogaten, die reißenden Absatz finden, seit eine echte Zigarette mehr kostet als ihr Gegengewicht in Gold… „Ei, Becks Benny, dafür dass du keine Dialoge magst hörst du mir zu aufmerksam zu, das machst du doch nur, damit du was erwidern kannst, weil du dich für nichts interessierst, musst du genau hinhören, was die anderen reden…“ „Dr. Strothmann, du bist ein Becksist.“ Den Zugang zum Bieroglyphengarten des Absud vermittelt eine schiefe Steintreppe unter einem efeuumrankten Rundbogen aus Messing, der Bierko, den beliebten Beleibten, wiederholt an die Serie Stargate erinnert, das würde er gerne twittern, hat aber seine Zweifel, ob dieses Zwitschern angetan wäre, seine Gefolgschaft zu erweitern, nicht originell genug möglicherweise, müsste er live testen, deswegen ist er unterwegs ins Absud, Life testen, Lloyd, Wirt und Parasit des Absud wird abwiegeln, der hat n Bart mit dem sich mein Opa schon hinterrücks die Poritze abwischte, verpasst, verprasst, Pastis nicht passt das nicht, ohne Wortspiele gäbe es nicht mal Shakehands im Wildwechsel der Dimensionen „Die Leute rücken enger zusammen. Das kann übel enden.“ „Rest ist Schweigen, zerfetzter Schall. So klingt die Explosion einer H-Bombe in laufenden Bildern. Stummfilme als Ausdruck des Unbegreiflichen.“ Es gießt, Insel in Strömen, Interferenzen ohne Kongruenz, beinahe das selbe wie Schweigen, das Sauerland-Zitat erzeugt eine Singularität an Resonanz, es wurde ursprünglich vermieden, indem man das blutbesudelte OBchen nicht reden ließ, wegen der Vorahnung, dass er dies sagen würde, Atemstillstand, Grubenunglück, Love Parade, katastrophale Wendejacken der Komm- und Gezeiten, selbst Druckerschwärze hinterlässt keinen Trauerrand unter Fingernägeln, die beim Scrabble das Wort Montanindustrie nicht legen können, obwohl es massig Punkte bringt, wie liest sich der Begriff Love Parade für den Steiger ohne Award und ohne Nagelschere, und erst die Schlagzeile Tragödie bei der Love Parade, da denkt der sieche Grieche von Schacht acht, dessen Harz 4 Retsinakanister halbleer ist, nicht an Aristoteles, empfindet die Scham des Überkommenen, fürchtet sein Leben, das weitergeht, während seine Existenz nicht mal per du ist, weil ihn nicht mal der zerzauste Stieglitz anspricht, der Lokalredakteur nuckelt schweigend sein Bier, Büdchen kaputt, aber offen, stemmt sich velemint gegen Schreibblockaden, schluckt Schildkröte um Schildkröte, die Zeit läuft ihm davon, die ihm noch bleibt um Das Leiden an der Ruhr zu verfassen, indem sie ihm wegläuft ,holt sie ihn ein, heult alle Wunder, weil sie aus dem Lateinischen kommend Tod bedeutet, Druckstellen, Dreckstullen im Schlamm, den schnappt Bierko am Kiosk auf, während er in Trimm-dich-Spiralen unbeschirmt und immer auf der Suche nach Vordächern rund ums Absud schleicht, weil sein Deckel in ebenso vielen Spiralen die Verkreisung des Quadrates betreibt „Als ich das erste Mal einen dieser Verkabelten gesehen habe, wusste ich nicht, dass das Kopfhörer sind und hab gedacht, der führt nicht nur Selbstgespräche sondern braucht noch ne Hörhilfe um sich selbst zu verstehen.“ Nur an sich selbst denken zu müssen ist scheiße, wenn man sich nicht ausstehen kann, die Verdrängungsmechanismen greifen nicht aufgrund mnemotechnischen Versagens, dem kinderlosen Single fällt der Pin für die Aufhebung der Kindersicherung bei Sky nicht ein, ohne West Wing, Rescue Me, ohne Fox und TNT kommt jede familiäre Bindung abhanden, unter den Arschbacken fühlt Doc Strothmann die verspannte Sprungfeder seiner Schlafcouch, aberwitzige Hoffnung auf einen Schleudersitz, der ihn aus sich rauskatapultiert, ins Akasha-Feld seiner Träume, in dem alle Blockaden sich lösen, alle Fähigkeiten zur Geltung kommen, während bis ans Ende der Sackgasse, die man beste Jahre nennt, nur ein Talent ihn über dünnes auf noch dünneres Eis geführt hat, es sich bequem zu machen obwohl er zu schwach ist, jemanden beiseitezuräumen, erst in 2 Stunden öffnet das Absud, ein neuer Stammgast steht zu befürchten, so viel versprechend, dass Dr. Strothmann der Bedrohung nur durch bayrisch klingende Bastarde aus Kraftausdruck und Kalauer zu begegnen vermag, solange bis Becks Benny ihn zu einem Weißwurstfrühstück mit Feigensenf einlädt, Feigen? Senf? zwar ist ihm nichts an der Gegenwart fremd, er hat aber zu nichts davon Bezug, ist an unheilbarer Rück-Sicht erkrankt, auf immer näher rückende Erinnerungen, deren Ursprünge immer weiter zurückliegen, autofreie Sonntage, postapokalyptische Stroboskopbilder noch bevor er von der Neutronenbombe gehört hatte, die erste Mondlandung als Rückschritt ins Schwarz-Weiß-Zeitalter, da blieb er hängen, von einer Neuronenbombe träumend, die nur Reminiszenz übrig lässt, denn die Gegenwart ist aussichtslos, hier ist es nicht zum Ausgehaltenwerden, dort taucht ein neuer Gast auf, dem er nicht gewachsen ist. „Der Grund, warum ich auszog, um der jüngste Stammgast im Absud zu werden, ist der, dass ich noch vor der Einsicht in die Notwendigkeit, frühzeitig meine Eltern zu töten, die Notwendigkeit der Schaffung eines Ersatzes erkannte, und die Stammkneipe ist noch da, wenn meine Eltern längst nicht mehr sind.“ „…statt Schrödingers Katze hätte es auch Schrödingers Kotze sein können, weil er sich entweder übergeben hat oder nicht.“ „Ich weiß nur ich bin immer mehr tot als lebendig.“ „Ich will nicht zurück an den Tresen. Als ich jung war, saßen da immer die reaktionären Arschlöcher, zu denen wir nie gehören wollten.“ Das ist der Kanon, den Becks Benny draufhatte, noch bevor er je einen Fuß über die Schwelle zum Absud setzte, auf dessen Butzenscheiben ein Fließtext klebt, dies ist ein Ort, an dem der Tod sich freut, dem Leben auf die Sprünge zu helfen, das Licht im Absud verleiht dem Schankraum die Leblosigkeit der Pathologie, noch bevor er das Ambiente mit seinem Besuch entehrte, wusste er schon: Hier bin ich zu Hause, mehr als zu Hause, weil der Tod der Unsterblichkeit gleichzusetzen ist, wenn man einfach nur kapiert hat, dass der Kampf ums Dasein – als Erstes sind immer die Barhocker besetzt – nur durch Verzicht aufs Leben zu gewinnen ist, und die Ewigkeit gewinnt man nicht, wenn man wie Deep Throat (auf „2“ gebucht) das Altern durch John-Locke-Imitationen besiegen möchte, ausgerechnet eine Figur aus LOST, und auch nicht, wenn man auf die Frage: Möchtest Du mit 50 noch 18jährige ficken? naiv und ehrlich ja sagt, schon eher, wenn man wie Dr. Strothmann (den Lloyd, der niemandem was lloyd, immer auf „7“ bucht) freimütig einräumt: Bevor ich geil werde, bin ich immer zu betrunken, das alles erhellte sich Becks Benny in jenem Moment, da er in Begleitung La Kais schmaler Wandergestalt der Apathie auf seinem Streifzug die Tresen jenseits der Unendlichkeit entlang erstmals das Absud betrat, einen 49-prozentigen Apophis orderte, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit über Zeiten schwadronierte, als die Schwarzgelben noch nicht für irgendwelche Versicherungen warben, sondern für Prestolith, als es Wohnungsanzeigen mit dem Hinweis Toilette und Bad aufm Flur gab, die 49%-Wanderung nicht n Zug durch die Gemeinde war und Zechengelände das komplette Gegenteil von Freizeitstätten, wenn auch nicht von Zechergeländen waren, damit all die Tresenlegehennen in nostalgische Stimmung versetzte, die zu diesen Zeiten bereits geboren waren, schon war der Prickel-Pit gelutscht, Becks Benny war drin, das war ja einfach, reichte per iphone das Haus rum, das wie Hitler aussieht, wie mans dreht und wendet, dozierte darüber, dass Monolith übersetzt Einstein heißt, dass Kubrick den schwarzen Monolithen aus dem Inneren der Kaba entwendet und ihn nach dem Dreh zu Odyssee an Nesquick verkauft hat, hat die Lacher und Neider auf seiner Seite, und weil er sogar weiß, dass der Name der Band, in der der Freund der Kellnerin spielt, sich von den Fressautomaten auf den U-Bahnsteigen ableitet, denen mit den leckeren Apfeltörtchen, avanciert selbst Robin Sun zu einer Becksistin, und er will nix als Becks von ihr „Zigarettenfilter sind karamellfarben weil das Kinder prägen soll.“ „Stimmt. Die gebratenen Wildschweine bei Asterix sehen extrem lecker aus.“ Selectagod heißt die Kombo der Zeitreisenden, die nie wissen, was die Stunde schlägt, aber seltsamerweise generell zu jedem Gig zu spät kommen, die Kellnerin ist die Frau des Quena-Flötisten, kurz vor Equinox, dem Moment, in dem das Exil des Tages im wirklichen Leben umschlägt in die Nacht des realen Daseins, die mit dem Öffnen der Eingangstür beginnt, hockt Robin Sun am Tresen, raucht eine Selbstgedrehte und trinkt einen Latte im Glas, denkt aber nicht an Gagarin (so heißt der Quenarzist), sondern daran, ob das Frühgespenst schon vor der Eingangstür lauert, mit den Füßen scharrt, die Hände im Beutel ihrer terrakottafarbenen Kapuzenjacke verschränkt, um sich daran zu hindern, an der Tür zu kratzen, hält nicht an sich, weil sie sich nicht verraten will, sondern überhaupt keine Geräusche verursachen möchte, Robin Sun ist vom Frühgespenst so begeistert wie von einer Wespe, die sich beim Picknick mitten auf der Nutellaknifte niederlässt, bei Equinox ist die vierte Wand, die den Schankraum vom Tresenbereich trennt, noch fragil wie ein frisches Flüssigpflaster, der Schutzwall von Stammgästen bildet sich erst später, von denen gibt sich niemand die Blöße hier so früh aufzutauchen, hast du denn kein Zuhause, würde gefragt, und Bierkos Antwort wäre, doch, aber da kennt mich ja keiner, zu spät ist auch schlecht, dann sind die hartnäckigsten Stammgäste die einsamsten, abgenabelte Astronauten die in die Leere jenseits der juvenilen Subkultur trudeln, dem Gespenst ähnlich, das sich, wenn sie kurz die Augen schließt, in das H-Milch-Konterfei(nd) ihrer Mutter verwandelt, das ihr zuraunt: Was verstehst du schon von Liebe, sie seufzt, rafft sich auf, um die Tür zu entriegeln, Barbie Q. kommt ihr von außen zuvor, füllt den Türrahmen aus, lässt niemandem eine Chance, sich vorbeizudrängen, und wenn die Psychotante jetzt aufkreuzt, kommt ihre Aura der Verwahrlosung und Abmagerung gegen den Dialog von Köchin und Kellnerin nicht an, das Geplapper mit allem Dumm und Dann, auf dem schmalen Grad zwischen kreativ und schwachsinnig, bis das Gespenst gebannt ist, den Zweizeiler aus dem Sperrfeuer des Gequatsches auf seine braunen Finger bezieht und ein Taxi bestellt, weil es jedoch umdrehend wieder da sein wird, Taxi hin, Taxi zurück, Taxidämon, verschwindet Robin Suns Unbehagen nicht, das Gespenst des Absud ist wie das Absud, heruntergekommen, hoffnungslos und überreif, ist Robin Suns Spiegelbild, dem man die Makellosigkeit ihrer ebenholzfarbenen Haut abgeschminkt hat, nein, negativ, Robin Sun ist das Spiegelbild und das Frühgespenst ihr wahres Ich, vor dem Barbie Q sich in die Kombüse des Seelenverkäufers verkrümelt, ihre Stupser auf facecook checkt, Robin Sun schmeißt unterdessen verdrossen rotzige Mucke rein, Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein, beschwört Stammgäste herauf, jimbeamt Dr. Strothmann her, der sich nach dem Esten erkundigt, aber der ist noch nicht da, weil die Esten die Letten sein werden, stattdessen materialisiert sich Becks Benny, hi Nachtbar, ihm freundlich gesinnt, wie es nur jemand ist, der ihn als Rivale nicht ernst nimmt, und Dr. Strothmann tickt aus: „Das Internet sieht aus wie du, pausbäckig, blauäugig, schwammig, mit einem Ringel-T-Shirt, kurzen Hosen, weißen Beinen, einer Haut und Stimme zu zart für Dein Alter, und dem Gemüt eines wikipädophilen Buchhalters“ „Leben von der Kunst ist keine Kunst, und wenn man nicht mal das geschafft hat.“ Etwas bleibt unausgesprochen, eine Anerkennung der Intelligenz des Zuhörers, dem hinterhöflich unterstellt wird, gerade so klug zu sein, ihm die Niederlage nicht explizit erklären zu müssen, du verstehst es zu 49%, bist in jeder Hinsicht bei 49%, immer knapp in der Minderwertigkeit, nur zu 49% fähig zu folgen, weißt du, was wiki heißt? Wiki heißt schnell, du Empfänger meiner Laune, aus dem Nichts geschaffen, nichts ist schon etwas, eine Information, und da Information Kommunikation will, existiert ein Sender und ein Empfänger, aus dieser Spaltung resultiert die Verdichtung von Information, bis sie Energie wird, Feld wird, Masse wird, sich zu Materie komprimiert, zum Menschen, der unausweichlich ist, wenn man Mensch ist, ein sich als Ich missverstehender Informationsproduzent in einem kollektiven Organismus, mit rosigen Pausbacken und Ringel-T-Shirt, dessen Bestimmung es ist, die Sprache seiner Zellen, ihre unglückselige pathosgetränkte Sonocytologie, zu überwinden, um stilles Allwissen zu erlangen, bis nichts mehr schwingt, alles lautloser Speicherplatz ist, embracement statt embarassment, und das Absud, das Ensemble, dieser Text, Barbie Q, Skellington, Kai Jahl, Kai Ginseng, Al Kai da, Bierko, der niemals ankommt, Schwach zu Dritt und e=mc3, die im hintersten Winkel Partiechen spielen, der Literaturpreis Ruhr, gedruckte Bücher, du, und schlussendl ich selbst sind zu 51% Geschichte, weil die gespeicherten Versionen unserer selbst uns als Vormach-Stellung vorausgehen, meine einzige Sehnsucht ist eine Tinnitussi, Tsetsefliegen sehen keine Zebras, aus demselben Grund können sie nicht lesen, Bulimin heißt die Droge von morgen, was geht noch, alle sind gegangen, good fight and good fuck, mehr Gicht, mein Kopf kippt in einen Teller Spaghetti mit Tomatensoße, aber da ist kein Teller pok… „Kurz bevor das Absud seine Pforten schließt, schwanken Paarkonstellationen zwischen Viktimologie und Aufhebung von Tabus. Besonders freitags.“ „Ok. Komm mit zu mir. Wir wecken ihn morgen auf“ Im bleichen Licht der Straßenlaterne schwirrt Robin Suns Silhouette wie ein Frog. Deep Throat erinnert sich an die erste Ausstrahlung von Raumschiff Orion, Papa schob Nachtschicht bei Opel, und er durfte aufbleiben und gucken. Hatte richtig Angst.